Versorgungspreis 2008

Lokale Chemotherapie bei Hirnstammgliomen, Förderlaufzeit 2008 - 2010

Die Stiftung Kindness for Kids unterstützt ein Forschungsprojekt an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Die Projektleitung unterliegt PD Dr. med. Ulrich-Wilhelm Thomale.

Tumoren des Hirnstamms machen ca. 10 bis 20% aller Tumore des zentralen Nervensystems (ZNS) im Kindesalter aus. Die diffusen, intrinsischen Gliome machen einen Anteil von bis zu 75% der Hirnstamm Tumore aus. Die histologische Diagnose dieser Tumore ist typischerweise ein malignes fibrilläres Astrozytom (WHO Grad III° und IV°). Die Prognose ist daher äußerst ungünstig. Obwohl das Auftreten von malignen Gliomen des Hirnstamms in allen Lebensdekaden möglich ist, treten sie vermehrt zwischen dem 7. und 9. Lebensjahr auf.
Intrinsische Gliome des Hirnstamms sind prinzipiell nicht operabel. Die Behandlungsoptionen sind limitiert auf die mögliche bioptische Diagnosesicherung, die Radiotherapie und die Chemotherapie. Jedoch konnte trotz aggressiver Kombination dieser Optionen seit Jahrzehnten keine signifikante Lebensverlängerung für die Patienten erreicht werden.
Die Entwicklung neuer Strategien zur Behandlung von malignen Gliomen des Hirnstamms beinhaltet die verbesserte Anreicherung von Chemotherapeutika im Bereich des Tumors. Das Ziel ist es hierbei die Blut-Hirn-Schranke als Barriere für Medikamente zu überwinden. Eine neuartige Methode ist die sog. "convection enhanced delivery" (CED) bei der eine Substanz über einen gewissen Zeitraum kontinuierlich und direkt in den Tumor appliziert wird. Ob es sich hierbei um einen viel versprechenden Therapieansatz halten sollte, muss mit entsprechender Forschung geklärt werden. Das Ziel dieses Projektes ist es daher die Machbarkeit und Toxizität von lokaler Chemotherapie mit CED in einem experimentellen Modell des malignen Hirnstammglioms zu testen.
Kindness for Kids ermöglicht es einem interdisziplinären Projekt, bei dem die Kinderneurochirurgie und die Pädiatrische Onkologie der Charité in Berlin gemeinsam mit der Kinderneurochirurgie aus Johns Hopkins in Baltimore (USA) zusammenarbeiten, um eine neuartige Therapieoption zu entwickeln.