Symposium 2018
6. Internationaler ASA Kongress
Nach dem Zusammenschluss von mehreren internationalen Angelman-Elternvereinen und der Nina Foundation aus den Niederlanden im Jahr 2012, fand die 6. Internationale wissenschaftliche Konferenz und somit auch das ASA (Angelman Sydrome Alliance) Treffen im Oktober nun zum ersten Mal in Deutschland in Hamburg statt. Der Angelman e. V. aus Deutschland war der Gastgeber und durfte 156 Personen aus 16 Ländern begrüßen. Darunter Vertreter von Elternvereinen aus europäischen Ländern aber auch z. B. aus Japan, Israel und Australien. Eltern, Forscher, Professoren und Therapeuten kamen zusammen und tauschten sich intensiv während der beiden Kongresstage aus. Im Vorfeld wurden durch diverse Aktionen und Initiativen viele Spendengelder gesammelt. Zum einen für die finanzielle Unterstützung des Kongresses, zum anderen für die künftige Ausschreibung (Grant) für Forscher und Wissenschaftler. In Hamburg sind aus den verschiedenen Ländern nun für das neue Jahr 2019 rund 350.000€ zusammengekommen. „Gemeinsam sind wir stark und können viel erreichen!“
Erstmalig konnte der ASA Kongress 4 Pharmakonzerne begrüßen. Ein klares Zeichen für die Angelman Community, dass die jahrelange Grundlagenforschung zum Syndrom nun in die Klinik geht. Die grundlegenden Vorträge zum Verständnis rund um die Funktionen von Ube3a und GABA wurden durch internationale Angelman Spezialisten weltweit speziell u.a. aus den USA, Holland und Japan präsentiert. Die ASA Grant Gewinner aus dem Jahr 2016 präsentierten ebenfalls ihre Ergebnisse. So berichtete Ben Philpot aus North Carolina von der durch ihn entwickelten computergestützten automatischen EEG Auswertung, die als Biomarker für die kommenden klinischen Studien dienen kann. Auch Silvia Russo aus Italien berichtete von dem Einsatz eines Wirkstoffes zur symptomatischen Behandlung von AS.
Der Pharmakonzern Ovid stellte die Studienergebnisse aus der Phase 2 Studie des Medikamentes Gaboxadol zur symptomatischen Behandlung des Neurotransmitterproblems beim AS vor. Diese Studie wurde bisher in den USA und Israel durchgeführt. In der anstehenden Phase 3 wird ein Roll-out auf Europa für 2019 geplant. Hier bemüht sich der Angelman Verein gemeinsam mit einem ärztlichen Partner um einen Studienstandort, um eine mögliche Zulassung des Medikamentes in 2020 zu erwirken. Prof. Weeber und der Pharmakonzern PTC Therapeutics aus Florida stellten die erste Gentherapie vor, mittels derer den Patienten das fehlende Gen mit Hilfe von Adenovirenhüllen verabreicht werden soll. Hier sind erste klinische Studien für Ende 2019 angekündigt.
Die Pharmakonzerne Ionis aus Californien und Roche aus der Schweiz arbeiten am gleichen Therapieansatz, den sogenannten Antisense Oligonucleotien (ASO). Mit den ASOs wird ganz spezifisch das inaktive väterliche Ube3a Gen aktiviert. Diese Art von Therapie wurde in Deutschland schon erfolgreich in klinischen Studien durchgeführt für das Krankheitsbild SMA durchgeführt. Auch hier bemüht sich der Angelman Verein mit einem ärztlichen Ansprechpartner um einen Studienstandort, der für 2020 angekündigt wurde.
Unser nächstes großes Ziel ist es nun in Deutschland ein AS Zentrum zu schaffen, wo sowohl Eltern mit ihren Kindern einen zentralen Anlaufpunkt haben, aber auch Ärzte und Therapeuten sich bezüglich des Angelman-Syndroms erkundigen können.
Text: Angelman e.V.

Weitere Beiträge

01.01.2025 Jahresrückblick 2024

31.07.2024 Zwischenbericht Professur 1. HJ 2024

13.06.2024 Einblicke in die Stiftungsprofessur

14.12.2023 Workshop zum Thema Neugeborenenscreening

08.02.2023 Kindness for Kids Versorgungspreis 2023

12.01.2023 Zwischenbericht Versorgungspreis

12.01.2023 Kindness for Kids Versorgungspreis 2021

24.10.2022 Neue Juniorprofessur am UKE Hamburg

05.09.2022 Familienkonferenz ZNM
