SYMPOSIUM 2015
2nd International Conference on Nodding Syndrome in Gulu, Uganda
Die Stiftung Kindness for Kids unterstützte die "2nd International Conference on Nodding Syndrome", die vom 26. bis 31. Juli 2015 in Gulu (Uganda) stattfand.
An der Noddingerkrankung leiden mehrere Tausend Kinder in Nord-Uganda, Südsudan und Tansania. Es handelt sich um eine spezielle Form von Epilepsie. Die Kinder haben mehrfach am Tag Nickanfälle, zusätzlich leiden viele von ihnen an schweren generalisierten Anfällen mit Bewusstseinsverlust. Die Folgen sind oft schwer und bestehen aus Verbrennen, Ertrinken, Orientierungsproblemen, die gelegentlich dazu führen, dass Kinder von zuhause weglaufen, sowie Entwicklungsstörungen, Kleinwüchsigkeit, Gewichtsverlust und kognitiven Defiziten.
Die erste Konferenz über die Noddingerkrankung fand 2012 in Kampala, der Hauptstadt Ugandas statt. Die Stadt Gulu eignete sich für die jetzige Konferenz besonders gut, weil sie im Norden Ugandas nahe dem Epizentrum der Erkrankung liegt.
Während der einwöchigen Konferenz trugen die internationalen Wissenschaftler nicht nur die neuesten Erkenntnisse vor. Mit der finanziellen Hilfe von Kindness for Kids konnten für die Ärzte und Wissenschaftler zwei Tagesausflüge in abgelegene Dörfer im Norden von Uganda organisiert werden. Im Care Center von Odek (Hope for HumaNS) wurden beeindruckende Erfolge bei der Therapie der Noddingerkrankung präsentiert. Überdies konnten die Teilnehmer Felderfahrungen sammeln in Tumanguu (Kitgum District), wo besonders viele Kinder erkrankt sind. Die Kinder wurden untersucht und die Teilnehmer fanden Gelegenheit, sich mit den Angehörigen und Krankenschwestern auszutauschen (siehe Bilder).
An der Konferenz nahmen ugandische Studenten teil, sowie lokale Politiker und Regierungspolitiker, geistige Oberhäupter von Christentum und Islam, internationale Wissenschaftler und Ärzte, NGOs sowie Patienten und sogar einige ihrer Angehörigen. Unter den namhaften Forschern waren Suzanne Gazda (Neurologin und CEO von Hope for HumaNS, San Antonio, Texas), Andrea Winkler (Privatdozentin der Neurologie/Neuroinfektiologie, Technische Universität München, Leiterin der Munich Global Neurology Group), Peter Spencer (Professor für Neurologie, University of Oregon), Erich Schmutzhard (Professor für Neurologie, Universität Innsbruck), Alfred Njamnshi (Professor für Neurologie, Universität Yaounde), David Kitara (Professor für Chirurgie, Universität Gulu) sowie Robert Colebunders (Professor für Tropenmedizin, Universität Antwerpen).
Durch diese 2. internationale Konferenz wurden viele neue Akzente gesetzt und Denkanstöße in neue wissenschaftliche Richtungen vermittelt. Bisher ging man davon aus, dass die Noddingerkrankung mit einem Parasiten, einem Fadenwurm namens Onchocerca volvulus, zusammenhängt. In letzter Zeit weisen jedoch neue Ergebnisse in unterschiedliche Richtungen: Autoimmunerkrankung, metabolische Störung, Autismusvariante und eine Masernspätkomplikation, um nur die eindrücklichsten Hypothesen zur Ursache der Noddingerkrankung wiederzugeben. Abschließend wurde dem Gesundheitsministerium ein Bericht der Konferenz überreicht.
Der Bericht wurde verfasst von Dr. med. Gina Gora-Stahlberg, Ärztin der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Klinikums Rechts der Isar, Mitarbeiterin der Munich Global Neurology Group.

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